400 Mittagessen verändern: Dr. Antje Töpfer zu Besuch in der Salus-Klinik in Lindow
Im März waren Staatssekretärin des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg, Dr. Antje Töpfer, und Brandenburger Landtagsabgeordnete Carla Kniestedt von der Grünen-Fraktion zu Besuch bei einer unserer teilnehmenden Einrichtungen – der Salus-Klinik in Lindow.
Rund 400 Portionen werden allein mittags täglich an die Patient*innen der Salus-Klinik in Lindow ausgegeben. Mit der Motivation das Speiseangebot nachhaltiger und attraktiver zu gestalten, nimmt die Klinik an der Kantinen-Werkstatt teil, wie der Direktor der Einrichtung, Herr Schöneck, darlegt. Um über die Einrichtung und das Projekt zu sprechen, waren wir gemeinsam mit den Politikerinnen Dr. Antje Töpfer und Carla Kniestedt am 07. März vor Ort.
Die Salus-Klinik Lindow steht gerade am Anfang ihrer Zusammenarbeit mit unserem Küchentrainer Karsten Schwarzenberg. Im Rahmen einer Bestandsaufnahme wurden der Einkauf und die Speisepläne analysiert und Handlungsfelder sowie Potenziale für eine Veränderung identifiziert. Basierend darauf wurden die Ziele für die gemeinsame Arbeit festgelegt. Und bevor es richtig losgegangen ist, wurden schon kleine neue Prozesse angestoßen. So haben beispielsweise die hauseigenen Ökotropholog*innen erstmalig die ein oder andere Schicht in der Küche mitgearbeitet, um die Prozesse des Küchenteams besser zu verstehen. Auch ist die Motivation gleich zu Beginn groß, Lebensmittel zukünftig regionaler und saisonaler einzukaufen, wie Küchenleiter Herr Ehrlich und Klinik-Direktor Herr Schöneck berichten.
Die Klinik legt großen Wert darauf, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln, und Feedback spielt dabei eine entscheidende Rolle. Auch an die Küche können Patient*innen wöchentliches Feedback richten und es besteht die Möglichkeit, Wunschgerichte zu äußern. Die Salus-Klinik erkennt den großen Hebel, den die Ernährung der Patient*innen darstellt, und setzt auf Aufklärung und die Vermittlung von neuen Ernährungsgewohnheiten für eine gesunde Lebensweise. Besonders bemerkenswert ist die Einrichtung einer Lehrküche für die Patient*innen. Hier werden nicht nur Kochtechniken vermittelt, sondern auch Wissen über ausgewogene und bewusste Ernährung.
Natürlich gibt es auch Herausforderungen auf dem Weg zu nachhaltiger Verpflegung. Die Suche nach Bio- und regionalen Lieferant*innen stellt eine Herausforderung dar, ebenso wie der Personalschlüssel. Doch die Klinik ist entschlossen, diese Hürden zu überwinden, um ihre Ziele zu erreichen.
In ganz Deutschland gibt es 1893 Krankenhäuser, 63 davon befinden sich in Brandenburg (1,2). Herausforderungen für Krankenhäuser bestehen aktuell nicht nur in der Patient*innenversorgung aufgrund fehlenden Fachpersonals, auch für die Verpflegung der Patient*innen gibt es finanzielle Hürden. Im Schnitt können Krankenhäuser nur 5 Euro pro Tag und Patient*in für die Ganztagsverpflegung ausgeben (3). Die Verpflegung in Krankenhäusern steht zudem oft in der Kritik (4).
Unser Besuch zeigt nicht nur die positive Entwicklung der Salus-Klinik Lindow im Kontext nachhaltiger Veränderungen, sondern unterstreicht auch die Bedeutung von persönlicher Begleitung in Transformationsprozessen vor allem im Care-Bereich. Insbesondere die Ernährung spielt hier eine wichtige Rolle, weil sie zur ganzheitlichen Gesundheit und Genesung beiträgt. Das Beispiel der Salus-Klinik zeigt auch deutlich, dass das Erreichen von Einrichtungen im ländlichen Raum für eine weitreichende Transformation unerlässlich ist.
Wir freuen uns um so mehr darauf uns gemeinsam mit der Salus-Klinik Lindow – eine von drei teilnehmenden Brandenburger Kliniken – für eine Zukunft einzusetzen, die nicht nur in den Prozessen der Verpflegung, sondern auch im Bewusstsein und Essverhalten von Vielen sichtbar wird.