Ein frischer Ansatz in der Küche: Mäander Jugendhilfe und die Kantinen-Werkstatt

Die Küche der Mäander Jugendhilfe in Potsdam steht vor neuen Herausforderungen – und Chancen. Seitdem die Einrichtung an der Kantinen-Werkstatt von Kantine Zukunft Brandenburg teilnimmt, hat sich nicht nur das Speiseangebot verändert, sondern auch die Art und Weise, wie gekocht wird. Das Besondere: Hier stehen keine professionellen Köch*innen am Herd, sondern Mitarbeitende und Jugendliche, die gemeinsam die Verpflegung sicherstellen.

Herausforderungen im Küchenalltag

Die tägliche Küchenarbeit bei Mäander ist alles andere als Routine. Bis zu zwanzig Bewohnende sowie die Betreuer*innen werden mit Mahlzeiten versorgt. Die Jugendlichen, die in das Küchenteam eingebunden sind, wechseln regelmäßig, was bedeutet, dass jedes Team neu aufeinander eingespielt werden muss. Manuela Helimann, die die Küche als Arbeitstherapeutin leitet, erklärt: „Es braucht viel Flexibilität, denn nicht jeder Tag verläuft wie geplant. Oft müssen Rezepte kurzfristig angepasst werden, sei es wegen der verfügbaren Zutaten oder der Anzahl der Jugendlichen, die an diesem Tag mithelfen können.“

Hinzu kommt der Spagat zwischen dem Wunsch nach hochwertigen regionalen Zutaten und einem begrenzten Budget. Doch gerade dieser Aspekt hat in der Zusammenarbeit mit Kantine Zukunft Brandenburg eine neue Dynamik bekommen. Durch eine Einkaufsanalyse können mittlerweile mehr biozertifizierte Produkte in den Küchenalltag integriert werden. Eine große Bereicherung für die Einrichtung.

Kochen mit Verantwortung

Die Küche der Mäander Jugendhilfe verfolgt dabei nicht nur das Ziel, frische Mahlzeiten zuzubereiten, sondern auch den Jugendlichen das Thema Ernährung auf eine ganz praktische Art näherzubringen. Der Fokus liegt darauf, regionale und biologische Produkte zu verwenden – und wenn möglich, kommen diese direkt aus dem eigenen Garten der Einrichtung. „Unser Ziel ist es, das saisonale Obst und Gemüse, das wir selbst anbauen, optimal zu nutzen“, sagt Malika Uhlmann, die in der Einrichtung transformative Prozesse koordiniert. „Was nicht sofort verarbeitet werden kann, soll haltbar gemacht werden – durch Einkochen, Einwecken oder Lagern.“

Der Bio-Anteil der Einrichtung konnte durch die Zusammenarbeit bereits auf 29 Prozent angehoben werden. Darin eingerechnet sind noch nicht die selbstangebauten Produkte, die ohne künstliche Düngung auskommen und aus Bio-Saatgut gezogen werden.

Zusammenarbeit mit Kantine Zukunft Brandenburg

Ein gutes Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Kantine Zukunft Brandenburg war kürzlich das gemeinsame Kochen eines neuen Rezepts: Pinke Plinsen  mit Dillquark und Currykraut. Die Plinsen erhielten ihre auffällige Farbe durch Rote Bete aus dem hauseigenen Garten, auch der Kohl für das Currykraut stammte von dort. Unter der Anleitung von Küchentrainer Karsten gingen Manuela Helimann und die Jugendlichen Schritt für Schritt die Arbeitsabläufe durch. Dabei wurde auf größtmögliche Selbstständigkeit geachtet – und das Ergebnis konnte sich sehen beziehungsweise schmecken lassen. Die Plinsen kamen so gut an, dass nach der Verkostung durch Bewohner*innen und Mitarbeitende schnell feststand: Dieses Rezept wird auf jeden Fall wieder gekocht!

„Die Begleitung durch Kantine Zukunft Brandenburg hat uns sehr inspiriert“, berichtet Malika Uhlmann. „Wir haben neue Rezepte ausprobiert, uns intensiv mit der Lagerung von Lebensmitteln beschäftigt und den Einkauf entsprechend umgestellt.“ Auch Manuela Helimann betont den positiven Einfluss: „Unser Trainer Karsten hat uns von Anfang an mit seinem Engagement begeistert. Besonders die Umstellung auf zwei Lieferanten und die genaue Dokumentation der Ausgaben waren für uns wichtige Lernprozesse.“

Zukunftsorientierte Küche

Die Vision der Mäander Jugendhilfe ist klar: Eine nachhaltige, gesunde und regionale Küche, die weitgehend auf vorverarbeitete  Produkte verzichtet. „Wir möchten den Anteil an Bio-Produkten weiter erhöhen und möglichst alles, was wir anbauen, auch in der Küche verwenden“, sagt Manuela Helimann. Für die Zukunft plant das Küchenteam, noch stärker auf Eigenproduktion zu setzen – sowohl bei den Zutaten aus dem Garten als auch bei der Verarbeitung und Lagerung.

Mit der Unterstützung der Kantine Zukunft Brandenburg ist die Mäander Jugendhilfe auf einem guten Weg, eine zukunftsfähige Küche zu etablieren. Die Einrichtung zeigt, wie die Gemeinschaftsverpflegung von morgen und eine umfassende Ernährungsbildung für junge Menschen aussehen kann.

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