Exkursion zum Ökodorf Brodowin: Landwirtschaft hautnah erleben

Am 19. Juni war es wieder so weit: Küchenteams aus ganz Brandenburg tauschten Kochlöffel gegen Mistgabel und erlebten auf unserer Exkursion zum Ökodorf Brodowin Bio-Landwirtschaft hautnah. Bei Kantine Zukunft Brandenburg tauschen wir regelmäßig die Kochjacke gegen Gummistiefel und bieten unseren Küchenprofis Einblicke in die landwirtschaftliche Produktion von Bio-Lebensmitteln.

Das Ökodorf Brodowin entstand nach der Wende aus einem Zusammenschluss von 70-80 kleineren Betrieben, die zuvor Teil einer Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) in der DDR waren. Die ursprünglichen 1350 Hektar Land werden heute für ökologische Landwirtschaft und sanften Tourismus genutzt.

Mehr als Bio: Demeter

Das Ökodorf Brodowin arbeitet nach dem Demeter-Konzept, das auf Rudolph Steiner zurückgeht. Ein zentraler Punkt ist der Kreislauf innerhalb des Betriebs: Es soll nichts zugekauft werden. Das bedeutet, dass keine Düngemittel erworben werden. Stattdessen wird mit den Abfallprodukten der Tiere gedüngt. Auch das Futter für die Tiere und das Stroh für die Ställe werden vom Betrieb selbst hergestellt.

Von Milch bis Möhren

Ein zentraler Bestandteil des Ökodorfes ist die Milchproduktion. Bereits 1991 wurden hier 1,5 Millionen Liter Milch produziert, die an Molkereien im Umland verkauft wurden. Heute wird die Milch in einer eigenen Molkerei auf dem Gelände abgefüllt und verarbeitet. Jährlich werden 2,5 Millionen Liter Milch zu Butter, Joghurt, Käse und weiteren Produkten verarbeitet. Ein eigenes Labor überwacht kontinuierlich die Milchqualität. Neben der Milchproduktion ist auch der Gemüseanbau ein wichtiger Bestandteil des Betriebs. Auf 25 Hektar wird Feldgemüse angebaut, wobei ein großer Teil der Arbeit, wie das Unkrautjäten, per Hand erledigt wird. Der Lieferservice umfasst wöchentlich 2500 Lieferungen und verkauft nicht nur Brodowin-Produkte, sondern auch andere Bio-Lebensmittel.

 

Agiles Arbeiten, auch auf dem Hof

Das Ökodorf Brodowin passt sich stetig aktuellen Entwicklungen an. Bis vor kurzem wurden hier auch 200 Milchziegen gehalten. Mit dem Aufkommen von Milchersatzprodukten sank die Nachfrage nach Ziegenmilcherzeugnissen, und die Tiere wurden verkauft. Heute gibt es dafür Legehennen, die in mobilen Hühnerställen gehalten werden. Diese Mobilität trägt dazu bei, dass die Weideflächen gleichmäßig genutzt und die Böden geschont werden. Nach der Mauser werden die Hennen geschlachtet und entweder verkauft oder in der Produktionsküche von Brodowin in Eberswalde verarbeitet. Dort wird alles verwertet, was nicht verkauft wurde, sei es Gemüse oder Rindfleisch.

Frisch vom Feld

Bei einer Führung über das Gelände konnten wir die Ställe der Milchkühe und Kälber besichtigen. Auch die älteren Tiere auf der Weide boten einen guten Einblick in die Haltungsprinzipien des Demeter-Betriebs. Die Glasfront der Milchverarbeitungshalle ermöglichte uns, den Mitarbeitenden bei der Käseherstellung über die Schulter zu schauen. Nach dem Mittagessen, das aus hofeigenen Produkten zusammengestellt wurde, besichtigten die Exkursionsteilnehmer*innen die Gewächshäuser und die Lagerhalle. Die Gurken standen kurz vor der Ernte, und im Lager wurden Rote Bete, Salate und Frühkartoffeln grob verputzt und sortiert. Das Feldgemüse sowie alle Molkerei-Produkte sind im Geschäft vor Ort erhältlich, das zum Abschluss zu einer kleinen Einkaufstour einlud.

Für unsere Exkursionsteilnehmenden waren nicht nur die Einblicke in die Produktion Highlights des Tages. Mit Mitarbeitenden des Hofs wurde auch über den Direktbezug von Lebensmitteln für Großküchen gesprochen, und die ein oder andere Visitenkarte wurde ausgetauscht. Wir freuen uns, wenn eine Exkursion solche Synergien hervorbringt.

Ein großes Dankeschön an alle, die dabei waren, und an das Team vom Ökodorf Brodowin für die tolle Führung!

 

 

 

 

 

 

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